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Lackierarbeiten im Botanischen Garten München

Korrosionsschutz in denkmalgeschütztem Gewächshaus

Wir nehmen immer Rücksicht auf die, die dort wohnen, wo wir arbeiten. Im Botanischen Garten Neuhausen-Nymphenburg fiel uns das gar nicht so leicht. Kakteen und Co sind nämlich durchaus anspruchsvoll. Drei Momentaufnahmen unserer Arbeit im Gewächshaus, die zeigen, warum uns unser Auftrag dort – der Korrosionsschutz – vor große Herausforderungen gestellt hat. 

Herausforderung 1: Kakteen mögen keine Kälte

Wenn wir zu langsam arbeiten, sterben die Pflanzen. Die Temperatur sinkt in manchen Nächten bis auf acht Grad herab, zu kalt für das tropische und subtropische Grün unter uns. Normalerweise werden sie von einem Glasdach vor einem so wankelmütigen Sommer wie diesem geschützt. Jetzt aber steht unser Gerüst da, wo das Glasdach war. Die Maler und die Kälte: beide müssen hier schnellstens wieder weg. 

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images„Vor ein paar Jahren haben wir eine andere Halle des Gewächshauses lackieren lassen. Jetzt kommen wir aber deutlich schneller voran als damals. Kompliment an Maler Schlüter“, meint Till Hägele, Abteilungsleiter für die Gewächshäuser des Botanischen Gartens Neuhausen-Nymphenburg. 

Deshalb kleben wir an unserem Zeitplan, auch wenn der Wetterbericht – mal wieder – Regen ankündigt. Wir haben vorgesorgt: Der Lack, mit dem wir die Stahlteile streichen, trocknet innerhalb von 2-3 h. 

Herausforderung 2: Zeitmangel versus Helligkeit im Gewächshaus

Wir sind schließlich nicht gekommen, um die Pflanzen krank zu machen, wir halten sie gesund: Auf den weißen Stahlteilen und Türen des Gewächshauses haben die Jahre eine braun-gelbe Suppe an Dreck, Algen und Moosen zurückgelassen. Die Verfärbungen wurden so gravierend, dass sie die Helligkeit im Inneren des Gewächshauses gedämpft haben – höchst problematisch für die „Hallenbewohner“.

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Insbesondere die Kakteen, einige schon über 80 Jahre alt, hungern nach Licht. „Nur mit viel Licht kann man sehr alte Pflanzen sehr lange gesund halten“, erklärt Till Hägele

imagesFrische Farbe für die Stahträger und Türen war somit auch ein biologischer Imperativ. Weil unsere Gerüste die Halle abdunkeln, müssen wir, trotz des Zeitmangels, unsere Arbeit in mehrere Etappen aufteilen. Gerüst aufbauen, arbeiten, Gerüst abbauen – und an anderer Stelle beginnt der Kreislauf dann von vorne. 

Herausforderung 3: Die Suche nach dem passenden Lack

Die Bedingungen  im Gewächshaus wären für jeden Lack eine Herausforderung: in der feucht-warmen Luft fühlen sich Moose und Algen wohl, der Lack darf jedoch keine bioziden Stoffe absondern, die den Pflanzen im Gewächshaus schaden.  Er muss sich leicht von Schmutz reinigen lassen, auch bei Feuchtigkeit schnell trocknen und darüber hinaus natürlich: immer gut aussehen.

Nicht zuletzt muss er auf dem hundert Jahre altem Stahl des Botanischen Gartens ebenso gut haften wie auf einem sich bewegenden Untergrund. Denn wir lackieren auch Heizungsrohre, die sich bis auf 80 Grad Celsius aufheizen können und eine solche Hitze dehnt das Metall.

Wir brauchten, anders ausgedrückt, die eierlegende Wollmilchsau unter den Lacken. Die haben wir gefunden! 

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imagesLack genügt höchsten Ansprüchen an Deckkraft, Schmutzunempfindlichkeit, und Verarbeitbarkeit
imagesHoch widerstandsfähig gegen extreme Temperaturschwankungen
imagesGelungenes Zeitmanagement unter schwierigen Bedingungen (z.B. ausreichend Helligkeit trotz Gerüstauf- und -abbau gewährleisten)